Einleitung
Immer mehr Menschen interessieren sich für Selbstversorgung mit Tieren, sei es zur Gewinnung von frischen Eiern, Milch oder Fleisch. Doch welche Tiere eignen sich am besten? Wie viel Platz wird benötigt? Und welche Kosten kommen auf Selbstversorger zu?
In diesem umfassenden Leitfaden erfährst du alles über Hühner, Ziegen, Kaninchen, Enten, Schafe und Bienen für die Selbstversorgung. Du bekommst wertvolle Tipps zur Haltung, Fütterung und den rechtlichen Vorschriften in Deutschland. Zusätzlich erfährst du, wie du Futter nachhaltig selbst produzierst und welche Kosten und Arbeitszeiten du einplanen solltest.
1. Planung & Vorbereitung: Was du vor der Anschaffung wissen musst
Bevor du Tiere für die Selbstversorgung anschaffst, solltest du einige Dinge klären:
Platzbedarf: Wie viel Fläche ist pro Tier nötig?
Zeitaufwand: Tägliche Pflege und langfristige Betreuung
Kosten: Anschaffung, Futter, Stallbau, Tierarztkosten
Nachhaltigkeit: Kann das Futter teilweise selbst angebaut werden?
Gesetzliche Vorschriften: Welche Regelungen gelten in Deutschland?
Kombination mit Permakultur: Wie integrieren sich Tiere in den Gartenbau?
Tipp: Ein kleiner Selbstversorgerhof benötigt gut durchdachte Strukturen, um nachhaltig und effizient zu funktionieren. Tiere sollten nicht isoliert, sondern in Kombination mit Gartenbau und Fruchtfolgesystemen gehalten werden.
2. Hühnerhaltung für Selbstversorger 
2.1. Vorteile der Hühnerhaltung
Geringer Platzbedarf
Frische Eier täglich
Verwertung von Küchenabfällen
Natürlicher Unkraut- und Schädlingsschutz
Düngen den Boden mit nährstoffreichem Mist
2.2. Stall & Auslauf
- Mindestgröße pro Huhn: mind. 1 m² Stallfläche pro Tier
- Sitzstangen & Legenester für artgerechte Haltung
- Sicherer Auslauf mit Schutz vor Raubtieren (z. B. Fuchs, Marder)
- Freilandhaltung vs. Volierenhaltung: Was ist besser?
- Winterfester Stall: Wie schützt du deine Hühner vor Kälte?
2.3. Fütterung & Kosten
- Hühnerfutter: Mischung aus Getreide, Küchenresten und Freilauf-Futter
- Möglichkeit der Futterherstellung aus eigenem Anbau (z. B. Mais, Sonnenblumen, Kräuter)
- Kosten pro Monat: ca. 5–10 € pro Huhn
2.4. Geeignete Hühnerrassen
- Eierleger: Lohmann Brown, Sussex, Leghorn
- Doppelnutzung (Eier & Fleisch): Bielefelder Kennhuhn, Wyandotte, Marans
3. Ziegenhaltung für Milch & Fleisch 
3.1. Vorteile der Ziegenhaltung
Hochwertige Milch für Käse, Joghurt & Butter
Können auf kleinen Flächen gehalten werden
Natürlicher Rasenmäher & Unkrautvernichter
Bereicherung für Permakultursysteme
3.2. Stall & Weidefläche
- Mindestens 10 m² pro Ziege
- Zäune müssen ausbruchssicher sein (Ziegen sind Kletterkünstler!)
- Schutz vor Regen & Kälte erforderlich
- Integration von Ziegen in Obstgärten und Agroforstsysteme
3.3. Fütterung & Kosten
- Heu, Kraftfutter, Äste & frisches Grün
- Kosten pro Ziege: ca. 20–30 € pro Monat
- Futteranbau: Kann man eigenes Ziegenfutter anbauen?
3.4. Geeignete Ziegenrassen
- Milchziegen: Deutsche Edelziege, Toggenburger
- Fleischziegen: Burenziege, Anglo-Nubier
4. Kaninchenhaltung für Fleisch & Fell 
4.1. Vorteile der Kaninchenhaltung
Brauchen wenig Platz
Hochwertiges Fleisch mit wenig Fett
Können mit Gartenabfällen gefüttert werden
Gut in Kombination mit Kompost- und Mulchsystemen einsetzbar
4.2. Stall & Auslauf
- Stall muss gut belüftet & mardersicher sein
- Alternative: Freigehege mit unterirdischem Schutz
4.3. Fütterung & Kosten
- Frischfutter, Heu & Getreide
- Kosten pro Monat: ca. 5–10 € pro Kaninchen
4.4. Geeignete Kaninchenrassen
- Burgunder Kaninchen, Deutsche Riesenschecke, Kalifornier
5. Entenhaltung für Eier, Fleisch & Schneckenbekämpfung 
Schneckenjäger im Garten
Eier & Fleischlieferant
Pflegeleichter als Hühner
5.1. Geeignete Entenrassen
- Laufenten: Beste Schneckenjäger
- Khaki Campbell: Gute Eierleger
- Rouen-Ente: Fleischente
6. Schafe für Fleisch, Milch & Wolle 
Eigenes Lammfleisch & Milchprodukte
Wolle für Kleidung oder Verkauf
Natürliches Weidemanagement
6.1. Geeignete Schafrassen
- Milchschafe: Ostfriesisches Milchschaf
- Fleischschafe: Merino, Suffolk
- Doppelnutzung: Coburger Fuchsschaf
7. Gesetzliche Vorschriften in Deutschland
Anmeldepflicht: Je nach Tierart bei Veterinäramt oder Tierseuchenkasse
Tierschutzvorgaben: Artgerechte Haltung & Stallgrößen beachten
Keine Vermarktung ohne Genehmigung!
8. Fazit: Lohnt sich die Selbstversorgung mit Tieren?
Die Tierhaltung für Selbstversorger bietet zahlreiche Vorteile: Sie ermöglicht eine unabhängige Versorgung mit frischen Lebensmitteln, verbessert den Boden durch natürliche Düngung und kann langfristig Kosten für Nahrungsmittel senken. Allerdings ist sie auch mit einem gewissen Arbeitsaufwand und Investitionen verbunden.
Wenn du über genügend Platz und Zeit verfügst, ist die Selbstversorgung mit Tieren eine nachhaltige und lohnende Entscheidung. Starte am besten mit pflegeleichten Tieren wie Hühnern oder Kaninchen und erweitere deine Tierhaltung schrittweise, um Erfahrung zu sammeln.
Mach den ersten Schritt und werde unabhängig mit deiner eigenen kleinen Selbstversorger-Farm!
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Tierhaltung für Selbstversorger
Wie viele Hühner braucht man für eine Familie?
5–6 Hühner reichen für eine vierköpfige Familie, um täglich Eier zu haben.
Kann man Ziegen in kleinen Gärten halten?
Ja, aber sie brauchen stabilen Zaun & täglichen Freilauf.
Welche Tiere sind für Anfänger am besten geeignet?
Hühner & Kaninchen sind pflegeleicht & ideal für Einsteiger.
Muss ich meine Tiere anmelden?
Hühner oft nicht, aber Ziegen & Schafe beim Veterinäramt.
Was kostet die Selbstversorgung mit Tieren?
Hühner: 5–10 €/Monat, Ziegen: 20–30 €/Monat, Kaninchen: 5–10 €/Monat